Was hat ein defekter Toaster mit Nachhaltigkeit zu tun?

Eine kleine Geschichte:

Im Laufe der letzten Woche war unser Toaster zu Hause kaputt gegangen. Die Toastscheiben wurden nur noch auf einer Seite geröstet.

 

Mein erster Reflex in einen solchen Fall ist, daß ich versuche, das kaputte Ding zu reparieren. Als Ingenieur habe ich eine gewisse Grundahnung von Technik und handwerklich geschickt bin ich auch. Außerdem freue ich mich ganz besonders über jedes reparierte Gerät, das wieder funktioniert.

 

Dieser Toaster nun war besonders leicht zu öffnen, denn die, sowieso nicht zum Öffnen bestimmten Spezialschrauben, hatte ich schon vor Jahren bei der letzten Reparatur heraus gebohrt. Aber diesmal war nichts zu machen, eine der Heizdrähte war gebrochen.

 

Mein nächster Reflex war nun, in die Stadt zu rennen und einen Neuen zu "holen". Als ich dann aber mit einem neuen Toaster unter dem Arm beim Saturn in der Schlange stand, fing ich endlich an, nachzudenken. Warum mußte ich gleich einen Neuen kaufen, warum hatte ich nicht wenigstens versucht, einen gebrauchten Toaster zu kaufen oder zu ertauschen? Wieviele Freunde oder Bekannte hatten vielleicht noch einen überzähligen Toaster im Keller?

Mit einem schlechten Gefühl bezahlte ich meinen Toaster und ging bis zur nächsten U-Bahn Station. Aber dann kehrte ich um und gab meinen neuen Toaster im Laden zurück. Das hat dann zwar länger gedauert, als das Kaufen, weil ich dafür sogar meinen Namen angeben mußte und richtig viel Formalkram zu erledigen war. Aber Schwamm drüber, den Toaster war ich los. Jetzt fühlte ich mich besser und hatte die Chance, auf einen anderen Weg an ein neues Gerät zu kommen.

Mittags war ich mit meiner Familie am Frankfurter Osthafen zum Skaten und zuschauen verabredet. Und siehe da, an jedem zweiten Samstag ist dort Flohmarkt. Wir trafen kurz vor Schluß ein, die ersten Händler packten schon ihre Waren zusammen. Aber den einen Toaster, den es noch gab, haben wir für 5€ gekauft!

Jetzt hatte ich ein besseres Gefühl, und als der Toaster zu Hause dann auch noch funktionierte, habe ich mich richtig gefreut.

 

Und meine Erkenntnis des Tages?

Obwohl ich mich viel mit Nachhaltigkeit und der Vermeidung von Ressourcenverschwendung beschäftige, in dieser Richtung lese und mir einige Gedanken mache, falle ich trotzdem leicht in die alten Denkmuster zurück.

Statt also ein neues Gerät zu kaufen, will ich lieber schauen, ob ich nicht eher ein schon vorhandenes Gerät wieder oder länger benutzen kann!

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    kiki (Donnerstag, 17 Januar 2013 23:46)

    ... statt einem defekten toaster gibt es nichts schöneres als einen umgeknickten metallbügel (Reinigung) auf eine heisse elektroherdplatte zu legen. Man kann sogar drei Toastbrote darauf balancieren ... oder das brot mit etwas butter in der pfanne anrösten ... mmmm, dieser geruch und wenn man dann noch die cordhose trägt, bekommt man gleich das ultimative cowboyfeeling :-)