Dieses
Radio Interview mit Harald Welzer fand ich sehr nachdenkenswert, und ich möchte es an dieser Stelle gerne zum Nachhören weiter empfehlen.
Ganz kurz zum Inhalt:
Harald Welzer ist Professor für Transformationsdesign an der Universität Flensburg und Direktor der Stiftung FUTURZWEI in Berlin. An beiden Orten beschäftigt er sich mit der Gesellschaft der
Zukunft und wie sie bereits in der Gegenwart auf die Zukunft vorbereitet werden kann.
Welzer plädiert dafür, dass es nicht nur um Wachstum, Effizienz und Konsum gehe, sondern auch um Glück und Zukunftstauglichkeit. Weder das Glück und noch die Zukunftstauglichkeit hänge aber im
Wesentlichen vom Besitz ab. Welzer kritisiert, dass der gegenwärtig praktizierte Lebensstil unserer Gesellschaft durch Wachstum als Selbstzweck, seine eigene Voraussetzungen konsumiere. Welzer
stellt verschiedene erfolgreiche Formen des Selbstdenkens und -handelns vor, die sich am Gemeinwohl statt an individuellem Profit orientieren und animiert dazu, die eigenen Handlungsspielräume zu
nutzen.
Hier noch ein paar Stichworte zu interessanten Gedanken aus der Sendung:
- Welches Zukunftsbild haben wir heute? In welcher Art von Zukunft wollen wir leben?
- Ob Politik, wie oft dargestellt, wirklich keine Alternativen hat, sprich "alternativlos" ist.
- Warum Wirtschaftswachstum einmal sinnvoll war und warum es das heute (bei uns) nicht mehr ist.
- Ob Produkte dem Kunden dienen sollen, oder ob es mittlerweile eher umgekehrt ist?
- Welche Möglichkeiten wir selbst haben, unsere Gesellschaft zu gestalten und einige Beispiele dazu.
- Wie eine zukünftige, nicht auf Wachstum ausgerichtete Gesellschaft aussehen könnte.
Am Ende der Sendung fragt er, ob wir die kommenden gesellschaftlichen Veränderung lieber durch Stress und Krise oder durch Gestaltung wünschen? Und er plädiert dafür, die notwendigen Veränderungen aktiv zu gestalten, statt sie passiv zu erleiden.
Kommentar schreiben